Die Frage der (digitalen) Barrierefreiheit konzentriert sich auf Barrieren und Behinderungen im Kontext (digitaler) Produkte, Dienstleistungen und Informationen mit dem Ziel, diese von allen ohne besondere Erschwernis sowie ohne fremde Hilfe zugänglich und nutzbar zu machen. Es geht also im Kern darum, sicherzustellen, dass Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt und selbstständig am digitalen Leben teilhaben können.
Wie digitale Inklusion Barrieren überwindet, Nutzererlebnis beeinflusst und Business nachhaltig vorantreibt
Inclusive Design & Barrierefreiheit
Wenn wir nicht absichtlich einbeziehen, besteht das Risiko darin, unbeabsichtigt auszuschließen – und so entscheidende Innovationsvorteile nicht auszuschöpfen.
Inklusives Design beschreibt die Praxis, Bedürfnisse von Nutzern absichtlich einzubeziehen und somit möglichst alle Facetten und Perspektiven der Gesellschaft einzubeziehen. Das Ziel: Digitale Produkte und Services zu schaffen, die körperlich, kognitiv und emotional für jeden geeignet sind, um somit allen ein gutes Nutzungserlebnis zu ermöglichen.
Denn Inklusives Design hilft Unternehmen, (digitale) Innovation anzukurbeln, barrierefreie Produkte und Services zu entwickeln und so den NutzerInnenkreis um potenzielle KundInnen zu erweitern. Inklusion ist somit keine optionale Ergänzung, sondern eine zwingende Notwendigkeit.
Prinzipien für eine bessere Zukunft
Inklusives Design und die Entwicklung von barrierefreien Produkte und Services eröffnet Unternehmen die Möglichkeit, die Anzahl von NutzerInnen zu erweitern und Innovationen zu fördern. Das klingt vielversprechend, doch wie genau funktioniert das?
Das Augenmerk liegt dabei auf der Nutzungssituationen anstelle von Nutzungstypen. Bei der Entwicklung steht nicht die Frage im Vordergrund, was ein Produkt für eine bestimmte Gruppe von NutzerInnen leisten kann, sondern vielmehr, welche Aufgabe es in einer spezifischen Situation erfüllen muss. Zwei Grundfragen werden hierbei gestellt: Für wen wir gestalten. Und wen wir dabei ausschließen.
2025 wird inklusives Design gesetzlich verbindlich
Spätestens wenn Mitte 2025 der European Accessibility Act (EAA) in Kraft tritt, werden die Grundsätze der Diversität und Inklusion in Deutschland rechtlich bindend – und inklusive Konzepte endgültig zum Standard. Um sich darauf vorzubereiten, sollten Unternehmen die nachfolgenden zentralen Prinzipien berücksichtigen:
Inklusives Design ganzheitlich mitdenken, Barrieren aufdecken
Um sicherzustellen, dass Produkte und Services für alle Menschen nutzbar sind, muss Inklusion im gesamten Entwicklungsprozess mitgedacht werden – der Aspekt der Inklusion kann nicht im Nachhinein ergänzt werden.
Konkrete Erfahrungen und Bedürfnisse einbeziehen
Je früher und häufiger die diversen Erfahrungen und Bedürfnisse von Nutzern erkannt und in der Produktentwicklung berücksichtigt werden, desto inklusiver kann ein Produkt oder Service gestaltet werden.
Eine flexible Nutzung ermöglichen
Menschen mit Behinderung nutzen meist assistive Technologien, um teilhaben und interagieren zu können. Ein digitales Angebot sollte deshalb über mehrere Wege bedienbar sein und etwa auf einen Sprachbefehl genauso reagieren können wie auf eine Eingabe oder Navigation via Tastatur, Maus oder Touchpad.
Unsere Gesellschaft ist vielfältig und komplex. Diese Vielfalt muss sich im Design von digitalen Produkten und Services widerspiegeln.
Denn mit einem Bewusstsein für die Dimensionen und möglichen Lösungswege durch inklusives Design kann die Innovationskraft eines Unternehmens erheblich gestärkt werden. Dies führt zu barrierefreien Produkten und Dienstleistungen, die zusätzliches Differenzierungspotenzial bieten. Darüber hinaus erweitern innovative Lösungen und Produkte automatisch den Nutzerkreis eines Unternehmens.
Die Forderungen nach Diversität und Inklusion in allen Lebensbereichen werden immer lauter. Inklusives Design betrifft uns alle und bietet Nutzen für uns alle. Es erfordert jedoch ein klares Bewusstsein, digitale Zugänglichkeit und inklusives Design zum Standard zu machen. Ein sehr treffendes Zitat (Quelle unbekannt, wir wollen es aber trotzdem nennen):
Diversität ist eine Tatsache, Inklusion eine Entscheidung.